
Die Geschichte hinter minschtl® – mein Weg zur eigenen Marke
Ich glaube, der Ursprung meines kreativen Schaffens kommt schon aus frühen Kindertagen. Mein Weg zur Selbstständigkeit und die ganze Geschichte, wie ich wurde, was ich bin. Los geht’s …
Ob es der Vater meiner Sandkastenfreundin Simi war, der mich inspirierte? Wo wir in den Computer noch „Schallplatten“ steckten und das „Schieberle“ umlegten (heute weiß ich, dass es eine Floppy Disc war). Wie ich immer gestaunt habe, wenn er auf Schilder individuelles graviert hat. Oder noch besser, wenn das, was auf seinem Bildschirm entstand, dann sogar noch ausgedruckt werden konnte. Ist das mein Weg zur Selbstständigkeit und zu minschtl®?

Oder ob es der Blick für das Schöne und Stimmige war?
Ich habe sehr früh angefangen, markante Fotos und Bilder zu sammeln – aus vielen Zeitschriften, die ich mir immer gekauft habe, oder aus Prospekten von Markenherstellern (ja, da gab es noch gedruckte Werke). Ich habe aus Katalogen Schönes ausgeschnitten und Einzelstücke fein säuberlich in einem selbst beklebten Schuhkarton gesammelt. Daraus entstanden dann gelegentlich Geschenkverpackungen oder Mitbringsel. Mein persönliches Meisterwerk aus Kindertagen hängt heute noch in meinem Ideenreich. Ich sehe mich heute noch auf dem Boden sitzen, mit einem Stück Tapete, den vielen Bildern und Kleister …
Zudem habe ich gemalt und gelesen und gelesen und geblättert und gelesen. Ich wollte immer was mit Büchern, Katalogen, Kalendern oder Zeitschriften machen. Buchläden, Zeitschriftenregale waren für mich wie Urlaub! Was ich heute noch am liebsten mache – Mengensatz ist meine Leidenschaft.
Doch die Aufgabe ist: wie ich wurde, was ich bin. Doch was bin ich?
Challenge von Judith Peters und ihrem #boomboomblog2022
Ich bin ein kreativer Wegbegleiter
Ich sehe im Gespräch meistens bereits das Ganze vor mir. Bei mir entstehen automatisch rote Fäden und viele Schnipsel ergeben ein Gesamtes. Ich bin ein Optimist, Planer, Genussmensch und Abenteurer. Ist das mein Weg zur Selbstständigkeit und zu minschtl®?
Ich bin Schriftsetzer, Mediengestalter, Grafikdesigner und Werbetechniker in einem. Ich liebe es, Kreatives zu schaffen mit Mehrwert. 0815 geht bei mir gar nicht. So oft ein Projekt es zulässt, schaue ich gerne weiiiiiiit über den Tellerrand. www.minschtl.de
Gesundheitliche Rückschläge haben mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Daher habe ich gelernt, das Leben wahrlich zu lieben. Darum ergreife ich, sooft es geht, schöne Gelegenheiten beim Schopf und bin aufgeschlossen für das Neue.
Ich nehme viel wahr und sehe, was mein Gegenüber braucht. Ich bringe gerne Licht ins Dunkel. Koordination und den Mut, Neues anzugehen, sehe ich als meine Stärke. Bei mir gibt es kein Fertig, denn ich liebe das Abenteuer. Doch was hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin?
Die wichtigsten Stationen auf meinem Weg zu minschtl®
Zählt Grund- und Realschulzeit in den wundertollen 90er wirklich dazu? Diese Zeit hat lediglich dazu beigetragen, dass ich damals schon merkte, dass ich vieles anders sehe beziehungsweise wahrnehme. Es ist natürlich hart, wenn Lehrer bürokratischen Plänen folgen und dann sitzt da eine, die so viel hinterfragt und ständig Ideen hat, wie es auch anders gehen könnte. Ich brauchte Pausen, um meine Energie auf Level zu halten, was mit vielen Glaubenssätzen, eingefahrenen Strukturen und dem Alltag nicht übereinkam. Das machte es mir oft schwer, den Ansprüchen anderer gerecht zu werden.

Meine Religionslehrerin meinte in der 9. Klasse während der Berufsfindungsphase zu mir mal: „Du suchst dir am besten früh einen Mann und bekommst zeitig Kinder, dann bist du versorgt.“ Bumms … das hatte gesessen. Und das, obwohl ich mich nur nicht für „einen“ einzigen Beruf entscheiden konnte. Ihrer Meinung nach waren das alles Berufe, die ohnehin nichts für mich wären, weil ich in Mathe ja so schlecht sei. Häää … was hat Algebra mit Raumgestalter, Innenarchitektur, Konditor, Schreiner und Schriftsetzer zu tun?
Landjugendzeit: Mein gelebter Gegenpol zum Ernst des Lebens
Was ich in dieser Zeit Menschen kennengelernt habe. Die tollen Aktionen und Kurse. Schon allein der Grund- und Aufbaukurs war für mich eine riesengroße Wende, vieles neu zu denken und zu erleben. Wir waren auf sämtlichen Turnieren rund um Fußball, Volleyball und viele mehr. Wir haben Feste und große Partys auf die Beine gestellt. Viele Weichen wurden gestellt und Türen geöffnet. Noch heute halte ich zu vielen tollen Menschen Kontakt und freue mich so sehr, wenn ich alte Gesichter treffe.

Endlich Schule ade und Ausbildung – juheeeee!
Mit vollem Einsatz und Durchsetzungsvermögen hatte ich es geschafft, im Hauchler Studio Biberach 1995 ein Stipendium zu bekommen. Meine Durchschnittsnoten, der Wunsch meiner Eltern für einen „normalen Beruf“ und die Hürden, die es zu nehmen gab, waren für mich kein Grund zum Aufgeben. Ich bin hartnäckig an meinem Traum dran geblieben, etwas Kreatives zu lernen. Ich fühlte mich da von der ersten Einladung an direkt wohl. Die Lehrer dort waren viel aufgeschlossener, auch wenn der eine oder andere sicher froh war, als ich Geselle war. Die meisten Mitschüler tickten ähnlich oder verstanden einen zumindest, wenn ein Rädchen mal wieder anders lief.

Folge Prozessen anderer oder gehe deinen eigenen Weg
Mein Lieblingslehrer Wetzel sagte mal zu mir: „Melanie, du wirst dich irgendwann selbstständig machen. Mit deinen vielen Ideen wirst du nämlich jeden Chef in den Wahnsinn treiben. Du musst Prozessen anderer folgen oder deinen eigenen Weg gehen.“ Ich danke ihm noch heute für dieses Gespräch im „Alten Haus“. Damals ploppte es in mir auf, alle Bereiche meines Berufes zu durchwandern, um dann mit einem umfangreichen Wissen Neues zu wagen. Das war ein großer Schritt auf meinem Weg zu meiner Berufung minschtl®.
Rückblickend kann ich nur sagen, dass es die geilste Zeit in diesem Leben war. Auch wenn es kein Zuckerschlecken war, den – für mich – hohen Ansprüchen immer zu folgen! Es war eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung, verbunden mit Ausbildung in ein kreatives Leben! www.hauchler.de
Auf ins Arbeitsleben mit so manchen Höhen und Tiefen
Mein erster Chef 1998 hatte, glaube ich, eine gespaltene Persönlichkeit. Ich konnte bei ihm so viel lernen und doch hatte ich immer das Gefühl, der Blitzableiter zu sein. Wir waren, Himmel sei Dank, ein tolles Team. Es hat sehr viel Spaß gemacht, Projekte wie Boehringer Ingelheim, Liqui Moly, Royal Garden und viele mehr zu rocken. Ich habe belichtet und entwickelt, montiert und zeitgleich lektoriert und gesetzt. Doch er saß mir immer im Nacken, was mich kirre machte und auch den einen oder anderen unnötigen Fehler dadurch passieren ließ. Da wusste ich schon zeitig: Hier werde ich nicht alt. (Deswegen sitze ich seitdem, wenn es geht, immer am liebsten mit dem Rücken zur Wand.)
Was bis heute hängen geblieben ist? In dieser Zeit habe ich mit Uli ein Projekt gewuppt, das eine wunderschöne Schrift zutage brachte. Ich hatte mich damals sofort in diese Schrift verliebt und teuer für mich gekauft, obwohl ich noch nicht mal wusste, wofür ich sie brauchen würde. Doch mit dem finalen Umsetzen meines eigenen Corporate Designs (was viele Jahre ausreifen durfte) wurde diese Schrift zu einem festen Bestandteil meines Brandings. Mein Weg zur Selbstständigkeit war geebnet. Sogar unsere Hochzeit stand ganz unter dem Motto dieser Schrift. Ich liebe sie noch heute in ihrer Einzigartigkeit!
Ein Traum wird wahr – Zeitschriftenverlag, ich komme!
Durch meine Leidenschaft für Zeitschriften und das immerwährende Suchen und Staunen vor solchen Regalen fand ich 1999 durch Zufall meine nächste Station auf dem Weg in meine Selbstständigkeit. Ein Traum wurde wahr, und ich wurde Teil des Teams in einem Zeitschriftenverlag. Ich durfte auf Schulungen und hatte sogar meinen eigenen Topaz-Scanner. Da bekomme ich heute noch Herzklopfen, wenn ich an mein erstes Minibüro denke – mit dem riesigen Scanner drin. Was für eine Zeit. Ich designte Heftseiten und war beim Kleinanzeigenteil noch ganz klassisch und mit viel manueller Kopfarbeit im Team dabei.
In dieser Zeit entstand auch mein Name minschtl. Wir haben damals in der Firma unsere ersten eigenen E-Mail-Adressen bekommen. Durch die vielen hochdeutsch sprechenden Kollegen, die mein Schwäbisch nicht immer ganz verstanden, wurde ich von ihnen immer Minscht statt Minst genannt. Da es damals nur acht Zeichen sein durften, wurde ganz spontan und aus der Hüfte geschossen minschtl geboren.
Da ich mich mit dem Namen Hafner bis heute nicht so wirklich identifizieren kann, bin ich ganz stolz, dass durch meinen Firmennamen doch noch ein Stück Original von mir geblieben ist. (Wer mich gut kennt, weiß, wieso). Durch diesen Namen war damals schon der Grundstein gelegt – auch wenn ich es noch nicht geahnt hatte. Er hat mich von da an immer begleitet auf meinem Weg zur Selbstständigkeit und zu minschtl®.
Der offizielle Wechsel in den Mengensatz
Bereits seit 1998 hatte ich nebenberuflich für die Fernhochschule Riedlingen Studienbriefe gesetzt. Aufgrund des Wachstums tat sich mir 2001 ganz spontan eine Festanstellung auf. Mit einem weinenden Auge verließ ich somit den Verlag in Waldsee, weil es mir einfach viel mehr bot. Bis zu meiner Selbstständigkeit haben meine Freundin und Weggefährtin Melli Studienbriefe bis zum Abwinken gesetzt. Haarsträubende Vorlagen wurden von uns zum Teil in fertig anschauliches Lehrmaterial gezaubert. Was wir Bücher gesucht, gekauft, geschleppt und verpackt haben – Halleluja! Wir hatten enorme Stoßzeiten und auch Leerlauf, in dem wir viel Tolles erlebt haben. Erinnerungen, die wir nie vergessen und heute noch das ein oder andere miteinander belustigen. Wir haben viele Chefs kommen und gehen sehen. Unsere Firma wurde nicht nur einmal umbenannt und umstrukturiert – und trotzdem haben wir immer unser Bestes gegeben.
Das Abenteuer Selbstständigkeit beginnt am 15. Juni 2006
Allen Widrigkeiten zum Trotz und allen Steinen, die mir im Weg lagen – an diesem Tag habe ich einfach ganz spontan mein Gewerbe angemeldet. So unter dem Motto: nach mir die Sinnflut! Der Existenzgründer der IHK und sein doofer Businessplan. Mein Banker meinte, ich bin eine Frau, bekomme irgendwann Kinder und könne das Geld ohnehin nicht zurückzahlen. Mein Umfeld meinte, in diesem Job könne ich nicht überleben und vieles mehr. Doch wer nicht wagt …
Ich hatte volles Vertrauen. Einen Apple Mac Pro. Den Willen, meine Ideen in die Welt hinaustragen zu können. Machte mein erstes Leasing für einen OKI-Drucker und eine Schneidmaschine, damit ich überhaupt loslegen konnte. In unserem ehemaligen Schlafzimmer richtete ich mich ein, und unser rotes Sofa wurde der Platz für Kundentermine. Mein Büro zog noch viele Male in unserer 85-Quadratmeter-Wohnung um – solange, bis es den meisten Platz eingenommen hatte und mein Mann die Krise bekam.
Die eigenen vier Wände mit Ideenreich im Herbst 2008
Nach neun Monaten Vollgas-Arbeiten und Hausbau parallel konnten wir endlich vergrößern. Rückblickend wissen wir gar nicht mehr, wie wir das in all der Zeit geschafft haben. Ich feierte noch ordentlich meinen 30er im künftigen Büro und bin dann eingezogen. Ein ganzes Geschoss für mich, das sich so mit den Jahren füllte und füllte. Im letzten Jahr zum 15-Jährigen haben wir mein Wunschbüro umgesetzt – alles komplett raus und einmal wieder neu rein. Natürlich wäre das ohne meinen Mann und Schreiner nicht ansatzweise so geworden! „En dicka Schmatz“ dafür und deine unglaubliche Geduld mit meinen Ideen. Auch er ist ein großer Teil auf meinem Weg zu minschtl®.

Ich bin am kreativsten, wenn ich in meinem ganz persönlichen Flow arbeiten kann. Mit Terminfreiheit und in meinem eigenen Rhythmus entstehen die spannendsten Projekte. So sind viele Meisterwerke entstanden, auf die ich heute noch stolz bin.
minschtl® über minschtl® und das Lernen, auf eigene Werte mehr zu achten!
Was bin ich denn nun?
Durch meinen Werdegang, mein Leben als Melanie im Privaten, allen Erlebnissen und Schicksalen kann ich gebündelt sagen: Meine Lebensfreude und mein Durchsetzungsvermögen haben mich zu der gemacht, die ich aktuell bin. Auch wenn ich gerade mitten in einem Umbruch stecke und zurzeit viel lerne – auch über mich –, kann ich auch nach schlechten Tagen mich immer wieder zusammen rappeln und nach vorn sehen.
Herausforderungen nehme ich gerne an, überwinde Schwierigkeiten und lasse im Fall aller Fälle auch mal alles stehen und liegen. Ich setze mich gerne für das Wichtige im Moment ein. Ich wertschätze mein großes Netzwerk und liebe es, Menschen miteinander zu vernetzen und zu verbinden. Dankbarkeit und Wertschätzung von außen füllen meinen Akku auf und machen mich glücklich. (Das darf ich noch lernen, mir das auch selbst zu geben).
Auszug aus dem Enneagramm von Gabriele Labudde und Textpassage von meinem Typ, was ich sehr passend finde: Da ich so gerne denke, plane, die Zusammenhänge sehe und oft blitzschnell kombinieren kann, sind auch knifflige Aufgaben willkommen. Brainstorming könnte eine 7er-Erfindung sein.
Wer Langeweile versprüht, zu kompliziert ist oder in Traditionen verharrt, wird mich wegrennen sehen. Bei mir ist Abwechslung Programm. Mit Autoritäten gehe ich ganz locker um, da bei mir alle Menschen gleich und auf Augenhöhe sind. Begeisterungsfähigkeit ist mein tägliches Motto, und ich versuche, immer mehr meiner sensiblen Art gerecht zu werden.

Fazit: Mein Weg zur Selbstständigkeit
Heute kann ich stolz sagen, dass ich seit über 25 Jahren bereits mit einer unerschöpflichen Liebe in meinem Lieblingsberuf arbeite. Es ist immer wieder die Leidenschaft für das aktuelle Projekt, die mich jeden Tag brennen lässt. Buchstaben, Formen, Farben, Gedanken – alles ist in kreativer Bewegung und im Flow. Mein Ideenreichtum und meine Vielschichtigkeit haben mir schon viele Türen geöffnet. Für Firmen und Menschen, in all dem, was sie wirklich brauchen.
Es gibt noch vieles, das ich lernen möchte und darf. Ich übe mich, „im Hier“ zu sein und darin, dass auch meine Zeit Platz haben darf. Bei manchen Themen weniger in die Tiefe denken und Gedankenkarusselle auch ohne mich fahren lassen. Es gibt noch so viel zu entdecken … auch für dich in meinem BLOG.
Was ich in über 15 Jahren Selbstständigkeit auf jeden Fall gelernt habe: Mein wichtigstes Arbeitsmittel ist meine Kreativität. Das ist mein Motor, der alles ausblendet und mich leben lässt. Wenn ich darauf achte, dass es mir gut geht, kann ich für meine Kunden Wundertolles erschaffen. Denn alles braucht seine Zeit. Das ist mein Weg zur Selbstständigkeit und zu minschtl®!
Laut Enneagramm besitzen die 7er die große Gabe, positive Visionen, Fröhlichkeit und Leichtigkeit in die Welt zu bringen.