Soziale Müdigkeit mit einem Bild von mir zeigt, wie müde ich bin

Soziale Müdigkeit – wenn das Leben dich verändert

3. März 2025

Seit fast 19 Jahren bin ich selbstständig als Grafikdesignerin verbunden mit Werbetechnik. Und ich liebe meine Berufung und meine Kunden, für die ich immer kreativ sein darf. Ich sprudle vor Ideen, sehe, was meine Kunden wirklich brauchen, und bin mit viel Herzblut dabei. Doch immer öfter spüre ich etwas Neues in mir: eine soziale Müdigkeit.

Ich bin müde vom ständigen Erklären und dem Gefühl, mich immer wieder rechtfertigen zu müssen. Ich habe oft das Gefühl, dass die Bedürfnisse der Menschen um mich herum klarer gesehen werden als meine eigenen. Die Gedanken kreisen und es scheint, als gäbe es keine liebevolle Kommunikation mehr. Lange habe ich das gar nicht bemerkt – ich habe einfach nur funktioniert. 

Ich stehe also genau an diesem Punkt. Darum teile ich heute nicht den klassischen Monatsrückblick, sondern gebe einen Einblick in das, was mich wirklich bewegt. Denn soziale Müdigkeit ist kein Zufall – sie hat eine Botschaft für uns alle, sowohl im Leben als auch im Business.

Wenn Weiterentwicklung einen Preis hat

Diese soziale Müdigkeit hat nicht meine Arbeit ausgelöst. Es ist die Summe aus vielen Jahren, vielen Veränderungen, vielen Glaubenssätzen, die ich erfüllt habe. Ich war immer die, die sich kümmert. Die organisiert und mitdenkt. Die den Kontakt hält. Die da ist und schaut, dass sich alle wohlfühlen. Das hat mir lange Freude gemacht – bis ich irgendwann spürte: Ich funktioniere nur noch, allerdings nicht mehr wirklich bei mir.

Diese Klarheit begann jedoch nicht über Nacht – sie fand ihren Höhepunkt vor fünf Jahren, mit meinem gesundheitlichen Reset und Neubeginn. Das war der Moment, der alles verändert hat. Ich habe gelernt, einen Schritt zurückzugehen. Mal nichts zu planen. Nicht sofort zu antworten. Auch mal abzuwarten, was von selbst entsteht. Ich hab dafür ein bisschen länger gebraucht als gewünscht, dabei durfte ich mich extrem in Geduld üben. Das war heilsam – und gleichzeitig herausfordernd. Denn mein Umfeld war diese Version von mir nicht gewohnt.

Plötzlich wurde sichtbar, wie sehr meine Rolle als „Kümmerer“ die Basis vieler Beziehungen war. Und als ich diese Rolle ablegte, wurde es stiller um mich herum. Das hat wehgetan – war allerdings auch ehrlich.

Die Kur über den Jahreswechsel hat dies noch stärker in den Vordergrund gerückt, weil ich von ganz besonderen Menschen in einer völlig anderen Welt lernen durfte, was Miteinander und Gesundheit wirklich bedeutet.

Besonders in diesem Februar wurde mir vieles nochmals geballt gespiegelt: Keine Fasnet nach 30 Jahren als fester Bestandteil meines Lebens, weil ich nicht mehr kompatibel mit meiner Freude und meinem Mitdenken war. Ich wurde im Sponsoring übergangen, wo Gleichberechtigung auf der Strecke blieb. Keine Mädels-Koch-Abende mehr, weil wir uns alle verändern – jeder auf seine Art. Und mein Geburtstag? Den habe ich in diesem Jahr nicht mit anderen gefeiert, sondern genau so, wie es sich für mich richtig anfühlte.

Jetzt schaue ich auf den letzten Monat zurück und schweife noch weiter, bis zu meiner Kur über den Jahreswechsel. Krass, wie sich gerade alles entwickelt und verändert. Wie lerne ich, mit Menschen umzugehen, die sich in dieser „Ich bin im Stress“-Welt verstecken, sich ständig beschäftigt mit ausgefüllten Kalendern zeigen und keinen Raum für echtes Miteinander mehr haben wollen? Es scheint fast, als sei es gerade Mode, ständig beschäftigt zu sein. Manchmal frage ich mich, ob ich diesem Wandel standhalten kann mit meiner Wahrnehmung – denn alles um uns herum sortiert sich gerade jeden Tag gefühlt neu. 

Ich gehe mit dem Thema offener um und merke: Ich bin damit gar nicht allein. Gerade Selbstständige, Unternehmer und alle, die viel für andere da sind, kennen dieses Gefühl. Immer stark sein, immer liefern, immer funktionieren – bis nichts mehr geht. Und genau da kam bei mir die Frage auf: Was macht mich eigentlich aus – in meiner Art zu arbeiten und mit anderen umzugehen?

Genau da wurde mir klar, warum ich so arbeite, wie ich arbeite

Meine Arbeit ist mehr als nur ein Job – sie spiegelt meine Werte und meine Art, mit anderen umzugehen. Es geht nicht nur darum, zu reagieren, sondern zuzuhören und zu verstehen. In dieser Haltung steckt nicht nur die Liebe zu meinem Handwerk, sondern auch die Vision, gemeinsam mit Menschen etwas Echtes zu schaffen. Weil es nicht um schnelle Lösungen oder perfekte Fassaden geht, sondern um Tiefe, um echtes Zuhören und darum, gemeinsam etwas entstehen zu lassen, das wirklich bleibt.

Klingt vielleicht nicht nach der schnellsten Methode – aber genau so fühlt sich mein Sein und mein Arbeiten echt an. Weil mein Leben, meine Werte und meine Ideen keine Trennung kennen – mein echtes Leben packt einfach gerne mit an. Beim Schreiben merke ich gerade, wie sehr Privates und Geschäftliches bei mir krass miteinander verschmelzen – meine Worte passen in beide Welten, für mich in meine „bunte Welt“.

Diese Stille und Müdigkeit, die ich spüre, sind kein Scheitern. Sie sind ein Zeichen von Wachstum – der Moment, in dem wir uns von den Erwartungen anderer lösen und lernen, uns selbst nicht mehr ständig zurückzunehmen, um allen gerecht zu werden.

Wir sollen nicht zuhören, um zu antworten. Wir dürfen zuhören, um zu verstehen.
minschtl®

Das erlebe ich in persönlichen Gesprächen genauso wie in den sozialen Medien. Nicht mal Zeit für einen schnellen Like, einen kurzen Kommentar und leider selten echtes Interesse. Eher die Gier alles wissen zu wollen oder Langeweile zu überbrücken. Das sehe ich bei meinen Kunden ganz krass, wie auch bei mir. Ich teste vieles aus und übe mich in Challenges, um weiterzuentwickeln was wirklich ankommt. Doch viele schätzen das einfach nicht, wieviel mehr in der Social Media Welt zusätzlich an Arbeit drin steckt.

Diese ständige Oberflächlichkeit macht auf Dauer müde. Wir sind immer vernetzt, aber fühlen uns oft allein. Vielleicht kennst du das – immer erreichbar und doch nicht wirklich gesehen. Genau hier liegt mein Anliegen mit diesem Blogartikel: Ich möchte dich zum Innehalten einladen. Zum echten Zuhören. Zum Wahrnehmen dessen, was hinter den Fassaden steckt – bei Kunden, bei Freunden, bei uns selbst. Es sind oft nur Sekunden, die einem Menschen Wertschätzung zeigen und ihm das Gefühl geben, in seiner Berufung wirklich gesehen zu werden.

Das ist der Kern meiner Arbeit: Ich höre zu und sehe, was meine Kunden wirklich brauchen. Diese Haltung fließt nicht nur ins Design ein, sondern in alles, was ich tue. Denn wahre Verbindungen entstehen nur durch echtes Zuhören und gegenseitige Wertschätzung.

Fühlt sich das für dich vertraut an? Wie gehst du mit „soziale Müdigkeit“ um? Freu mich auf Mailposchd von dir. Nicht oberflächlich, sondern echt.

Wenn du gerade das Gefühl hast, deine Marke braucht eine klare, authentische Identität, die über die Standardvorlagen hinausgeht – dann lass uns sprechen. Denn oft ist es genau diese echte Begegnung, die den Unterschied macht. Weil ich nicht nur umsetze, was wirklich zu dir passt, sondern auch deine Wünsche wahrnehme und mit Leben fülle. Wir finden gemeinsam heraus, was DU brauchst – und nicht, was der Markt gerade trendig findet.

5 Impulse, wenn wir soziale Müdigkeit spüren

  1. Pause machen – nicht aus Faulheit, sondern für Klarheit.
    Erst wenn wir aufhören, ständig zu funktionieren, können wir hören, was wir wirklich brauchen.
  2. Neue Menschen einladen – weil frischer Wind neue Türen öffnet.
    Manchmal darf das Umfeld wechseln, damit wir wieder in Resonanz kommen. Auch geschäftlich.
  3. Alte Rituale bewusst verabschieden – um Platz für neue zu machen.
    Was jahrelang gut war, darf trotzdem enden. Abschied ist kein Scheitern, sondern Wachstum.
  4. Hilfe annehmen – auch als Selbstständige.
    Wir geben so viel für unsere Kunden – doch wir dürfen uns auch spiegeln lassen, von Mentoren, Buddies oder Communities.
  5. Die eigene Geschichte teilen – weil echte Geschichten echte Verbindungen schaffen.
    Kunden buchen uns nicht nur wegen unserer Leistung – sondern weil wir Menschen sind, die auch mal müde werden dürfen.

Als Beispiel: Letzte Woche hatte ich einen kurzen und ausgefüllten Kalender. Die Heizung hatte zum 100x eine Störung, ich saß im kalten Büro, das Grafik-Programm stürzte immer wieder ab, und ein Kunde war im „Gestern-Haben-Wollen-Modus“, obwohl er noch keinen finalen Wunsch formuliert hatte. Das war so ein richtiger Sch..tag. Ich packte mich warm ein, ging raus und ließ mir den kalten Wind um die Ohren blasen. Und plötzlich war da dieser eine Moment: Kopf klar, Gedanken flossen, und ich konnte anschließend mit neuen Ideen an ein anderes Projekt gehen.

Manchmal ist es genau diese Pause, die uns Klarheit bringt und uns erlaubt, die ständigen, lauten Gedanken zu durchbrechen. Ich konnte in diesem Moment nicht nur den übermächtigen Stress abbauen, sondern auch verstaubte Glaubenssätze sprengen und mir den Raum geben, mich mit frischen Ideen wieder neu zu verbinden.

Soziale Müdigkeit – und jetzt?

Ich weiß nicht, wo du gerade stehst. Vielleicht bist du im kreativen Flow, vielleicht auch erschöpft von der Dauerpräsenz, die der Alltag manchmal mit sich bringt. Kennt jeder von uns diese Phasen? Wenn wir sie nicht verstecken, sondern darüber sprechen, wird daraus echte Verbindung – auch im Business. Aktuelles von mir

Lass uns drüber reden: Hast du auch schon eine soziale Müdigkeit? Was hat dir geholfen, wieder klarer zu sehen? Vernachlässigst du gerade deine Sichtbarkeit, dein Umsetzen oder Wünsche, weil du meinst, dass es eh niemanden interessiert? Ich freu mich auf ehrliche Gedanken, denn gemeinsam finden wir den Weg raus aus der Müdigkeit und rein in die nächste kreative Runde.

Müdigkeit ist viel mehr als ein körperlicher Zustand. Es ist diese tiefe innere Erschöpfung, die uns zeigt: So wie bisher geht es nicht weiter. Und das ist keine Schwäche – es ist eine Einladung. Eine Einladung, ehrlich hinzuschauen, sich zu hinterfragen und sich gegenseitig aufzufangen.

Wir leben in einer Zeit, in der Tempo und Lautstärke oft mehr zählen als echtes Verstehen. Doch genau hier liegt für mich der größte Hebel: Zuhören – nicht, um zu antworten. Sondern um zu verstehen.

Denn was wäre, wenn wir uns im Business (und natürlich im Leben) nicht ständig erklären müssten? Wenn wir uns selbst und anderen einfach mal zugestehen würden, müde zu sein? Wenn wir aus dieser Müdigkeit nicht sofort eine Lösung basteln müssten – sondern erstmal nur eine echte Begegnung daraus machen?

Ich teile diese Gedanken heute nicht, weil ich Antworten habe – sondern weil ich wahrnehme, dass wir alle solche Phasen kennen. Und weil ich glaube, dass wir nur dann wirklich miteinander wachsen können, wenn wir die echten Geschichten teilen. Die ungeschönten. Die unbequemen. Die, die uns wirklich bewegen. Darum hab ich diesen Blogartikel geschrieben.

Für mich. Für dich. Und für uns alle, die manchmal müde sind.
minschtl®

Und genau in diesem kreativen Chaos liegt für mich die schönste Ordnung. Dieses bunte Durcheinander aus Ideen, Impulsen, Farben und Konzepten – es ist mein Rettungsanker, mein Spielplatz und mein Zuhause zugleich. Ich liebe es, meinen Kunden zuzuhören, wirklich zu sehen, was sie brauchen, und daraus etwas zu gestalten, das nicht nur schön aussieht, sondern sie spürbar weiterbringt. Wenn ich miterleben darf, wie aus einer Idee eine Identität wird, wie sie sich trauen, sichtbar zu werden, oder einfach genau das in den Händen halten, was sich für sie richtig anfühlt – dann weiß ich, warum ich so viel Leidenschaft in meinem Schaffen sehe.

Und was ich aus dieser Zeit gerade entdecke? Dass ich ein unglaublich starkes Netzwerk um mich herum habe – ein Netzwerk der unbegrenzten Möglichkeiten. Unternehmer, Kreative, Macher und Lieblingsmenschen, die genau wie ich daran glauben, dass wir gemeinsam mehr erreichen. Und genau das macht mich stolz: Dass ich Teil dieses Miteinanders bin. Denn auch in Zeiten, in denen wir mal müde werden, zeigt sich immer wieder – gemeinsam geht’s leichter.

Sodale, das ist also mein Monatsrückblick mit Tiefgang

Kein Highscore bei der letzten Party, aber dafür ein schönes Upgrade für die Seele. Mal sehen, was der nächste Monat bringt – ich hoffe auf weniger soziale Müdigkeit und mehr kreative Höhenflüge. Und vielleicht kann ich meine ToWant bis zum Quartalsende mit einem fröhlichen Beitrag abschließen.

Meine ToWants und Wünsche für das 1. Quartal 2025

Ich möchte an dieser Stelle noch ein „Danke von ganzem Herzen“ an all meine Kunden und Menschen in meinem Alltag sagen. Ihr seid es, die mir solche Momente spiegeln und mich bestärken, meine Erkenntnisse mit Mut und Dankbarkeit zu teilen – auch wenn es manchmal kein Zuckerschlecken ist, den nächsten Schritt zu gehen.