Kundenstimme aus Wald

Fidelis Krall


„Lausbuben von Haselfeld“ – die Geschichte hinter dem Buch, erzählt vom Autor Fidelis Krall selbst

Es war einmal … ein junger Vater namens Fidelis Krall, der seinen Kindern immer im Bett Geschichten aus seiner eigenen Kindheit erzählte. Eigentlich hatte der Anfang der Geschichten einen wahren Kern: wie zwei Lausbuben einen Mitbürger damit ärgern können, indem sie Steine auf einen blechernen Abwasserdeckel werfen.

So ziemlich alles andere an den Geschichten war dann frei erfunden. Doch immer klar war, dass diese Geschichten der inzwischen ergraute Vater in einem Kinderbuch wieder aufleben lassen würde. Irgendwann halt!

Doch irgendwann kam dann doch. Der ergraute Vater, inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann, begab sich in die Unterwelt des Verlagswesens und stellte fest: Wie ticken die denn? Der zwischenzeitlich etwas genervte Neu-Autor konnte es nicht glauben, dass kein Verlag das „vermutlich weltbeste Kinderbuch“ drucken wollte.

Denn der uneinsichtige Autor Fidelis Krall wollte nicht glauben, dass irgendwelche Pfuscher, Lektoren und Verleger genannt, auch nur ein Komma an seinen Geschichten ändern dürften. Zwischenzeitlich konnte der Geschichtenschreiber auch eine nette Dame ausfindig machen, die Bilder kreierte, die offensichtlich nur ihm selbst gefielen. Wie bezeichnete eine so hochnäsige Dame in einem Verlag diese Bilder? Sie sind etwas „traditionell“, schwäbisch ausgedrückt: „Altbacha“ (dafür gibt es keinen hochdeutschen Ausdruck).

Jetzt reichte es dem vermutlich weltbesten Kinderbuchautor aber endgültig. Wenn die unfähigen Banausen das wahre Leben von Landkindern nicht interessiert, dann ziehe ich das selbst durch. Wie so vieles in seinem Leben. So die Ansage an sein Umfeld.

Durch Zufall, sowie Anfragen bei Bekannten, führte der Weg schließlich nach Betzenweiler. Eine Melanie Hafner soll dort „it ganz schlecht sein“. (Das ist die schwäbische Bezeichnung für sehr gut!!!)

Der eigensinnige Weltautor und die bedauernswerte Frau Hafner hatten sich zum Ziel gesetzt, das Wunderwerk im Eigenverlag für den Druck aufzubereiten. Frau Hafner oblag es nun, die Sache so umzusetzen, dass am Ende eine runde Sache daraus wird.

Jetzt begann die eigentliche Arbeit für Frau Hafner. Sie unterbreitet Vorschläge für die Buchgröße, das Material der Seiten sowie die Schriftformen. Der Autor konnte sich bis dahin nicht vorstellen, welche Arbeit und Aufwand sich hinter dem Begriff „Layout“ verbirgt. Und wenn es auch dem Selbstverleger nicht in den Kram passte: Ohne Lektorat geht’s trotzdem nicht. Auch hier hatte Frau Hafner gleich die passende Adresse und Lösung parat. Das wäre sicherlich etwas einfacher geworden, wenn der Autor nicht immer selbst bei den Design- und Überarbeitungsvorschlägen seinen Senf dazugegeben hätte.

Noch eine Überraschung: Ein Buch braucht eine ISBN. Wer macht das schon wieder? Ja, Frau Hafner hatte es nicht so leicht. Wofür brauchte er das denn schon wieder? Doch auch da konnte sie umsetzen.

Dann wieder ein Zufall auf der Suche. In Sigmaringen wohnt eine Sabine Hermann, eine Tochter von einem Schulfreund des Autors. Die soll schön zeichnen können. Doch eine Anfrage ergab: Nö, sie will nicht, hat keine Zeit, und überhaupt … Nö!

Eine Lebensweisheit des Buchautors war jedoch schon immer: „Einen Zigeuner wirfst du vorn raus, dann kommt er hinten wieder rein.“ (Hochdeutsch: Ein Nein interessiert mich nicht. Aufgeben ist nicht meins.)

Er schickte ihr von dem „vermutlich weltbesten Kinderbuch“ zwei Kapitel zu. Hoppla, plötzlich hatte sie Lust und Zeit. Und sie malte Bilder, so traditionell, wie es der Eigenwillige aus Wald wollte. Diese Bilder galt es nun wieder in das Gesamtkonzept einzuarbeiten. Nur gut, dass man eine Frau Hafner hat.

Die Sache wurde so langsam interessant und nahm Fahrt auf. Doch Frau Hafner blieb der Fels in der Brandung. Sie hatte so viele Ideen, die auch die Bildauswahl und Anordnung noch beeinflussten.

Jetzt wurde diskutiert, wer das Buch drucken soll, und welche Absatzkanäle vielversprechend sind. Doch wie in einem Märchen fügte sich am Ende alles zum Guten. 

Der Schluss: Klar, die Buchpräsentation. Die Damen Hafner und Hermann waren dazu extra nach Wald gekommen. Mehr als 100 Zuhörer verfolgten die Veranstaltung. Originalzitat SÜDKURIER: Eine Comedy-Show hätte die Gäste nicht mehr zum Lachen bringen können, als diese Lesung.

Danke an Frau Hafner für die super Ideen, an ihre Geduld und dafür, dass es dank ihres großen Zutuns wirklich das „vermutlich weltbeste Kinderbuch“ wurde.

Sorry, Frau Hafner, ich entschuldige mich nochmals für Vieles. Es war „gar it immer so gmoit“.

Grüße aus Wald
Fidelis Krall